Zu Büchern
KURZENBACH
(WOLFGANG KÜHN)
Zu einer Zeit, in der die Politik noch nicht Chat-verseucht ist, werden "Geschäfte" gerne im Wirtshaus besprochen, sofern es solche noch gibt.
Lambert Zuser, Langzeitbürgermeister der kleinen Weinbaugemeinde Kurzenbach möchte mit fünfundzwanzig Jahren Amtszeit der am längsten dienende Amtsinhaber seines Bundeslandes werden. Die wirtschaftliche Talfahrt des Ortes, die daraus Kapital schlagende poltische Konkurrenz, parteiinterne Querelen, dazu familiäre Turbulenzen und nicht zuletzt eine unerwartet aufgetauchte Biberplage rücken das Ansinnen des Bürgermeisters in weite Ferne.
Doch plötzlich tauchen mit einer aus Salzburg zugezogenen Künstlerin und einem ausländischen Investor vereinzelt Silberstreife am Horizont auf ...
Roman. Bibliothek der Provinz, 2021 -
www.bibliothekderprovinz.at
Leseprobe:
bibliothekderprovinz.at/buch/7951
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GRENZENLOS?
Im Jahr 2020 wurde die Europäische Union auf eine harte Probe gestellt. Aus Angst vor der Ausbreitung eines unberechenbaren Virus gingen zum Schutz des eigenen Landes die Grenzbalken runter, der März 2020 wird als jener Monat in die Geschichte eingehen, in dem Europa seine Landesgrenzen vollständig zurückbekommen hat, in dem die erträumte Einheit zumindest vorübergehend wie ein Kartenhaus in sich zusammengebrochen ist.
Die neueste Anthologie der Literaturedition Niederösterreich erscheint passend zum 25-jährigen Jubiläum des österreichischen EU-Beitritts und bietet ein buntes Spektrum an essayistischen und literarischen Beiträgen zum Thema Grenzen: politische Grenzen, Grenzen in unseren Köpfen, Grenzen, die eigentlich schon überwunden geglaubt waren.
Sieben Autorinnen und sieben Autoren haben sich der Thematik aus unterschiedlichen Perspektiven genähert, die Texte sind sowohl vor als auch während der Pandemie COVID-19 entstanden, was der Anthologie zusätzliche Aktualität verleiht.
Herausgegeben von Wolfgang Kühn
Mit Beiträgen von: Xaver Bayer, Zdenka Becker, David Bröderbauer, Milena Michiko Flasar, Harald Friedl, Sandra Gugić, Barbara Neuwirth, Ana Marwan, Verena Mermer, Thomas Sautner, Julian Schutting, Michael Stavarič, Peter Steiner, Ilse Tielsch
Mit Bildern von Matthias Mollner
Literaturedition Niederösterreich
€ 24,--
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LESEPROBE / VORWORT
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Grenzenlos?
Versuch eines Vorworts in Zeiten wie diesen
Als wir im Dezember 2019 die Einladung zur Teilnahme an der vorliegenden Anthologie an vierzehn ausgewählte Autorinnen und Autoren verschickten, war die Welt noch eine andere. Zwar hatte die Wunschvorstellung eines «grenzenlosen Europas» in den 25 Jahren seit dem österreichischen Beitritt zur Europäischen Union spätestens mit der auftauchenden Flüchtlingsproblematik im Jahr 2015 vermehrt Risse bekommen, aber der Begriff an sich war in vielen Köpfen verankert. Vielleicht würde er ja eines Tages tatsächlich Realität werden.
Doch schon Anfang 2020 begannen sich die Ereignisse zu überschlagen. Zunächst setzte eine neue Flüchtlingswelle ein, das Postulat nach zu schließenden Grenzen wurde vielerorts lauter, humanitäre Gedanken und Aufrufe verhallten fast ungehört in einem Gemisch aus Nationalismus und Populismus und wurden schließlich durch die Pandemie COVID-19 völlig erstickt.
Aus Angst vor der Ausbreitung dieses unberechenbaren Virus gingen zum Schutz des eigenen Landes die Grenzbalken runter, der März 2020 wird als jener Monat in die Geschichte eingehen, in dem Europa seine Landesgrenzen vollständig zurückbekommen hat, in dem die erträumte Einheit zumindest vorübergehend wie ein Kartenhaus in sich zusammengebrochen ist.
Doch nicht nur staatliche Grenzen haben Hochkonjunktur, auch unserer persönlichen (Bewegungs-)Freiheit sind im wahrsten Sinne des Wortes die Grenzen aufgezeigt worden. Mit den graduellen Abstufungen von Ausgangsbeschränkungen bis hin zu Ausgangsverboten ist die große, weite Welt mit einem Schlag auf die eigenen vier Wände begrenzt worden. Für nicht wenige - die Älteren, die Kranken, die unter Quarantäne gestellten - war die vormals große, weite Welt von einem Tag auf den anderen mit Schritten messbar. Das Auftauchen der sogenannten Corona-App zur Rückverfolgung möglicher Infizierter und das von manchen Politikern geforderte und von vielen Menschen frei- und bereitwillig geleistete Abtreten von Freiheit im Sinne der Gesundheit hat unsere persönlichen Grenzen noch enger werden lassen.
Die Welt nach Corona wird eine andere sein als davor - diesen Satz hat man in den letzten Wochen und Monaten oft gelesen und gehört. Dieser tiefgreifende Einschnitt in unser aller Leben wird auch in der Literatur seinen Widerhall finden, kann auch schon in dieser Anthologie nachgelesen werden.
Sechs der insgesamt fünfzehn Beiträge haben uns in der Zeitrechnung vor Corona erreicht, in ihnen begegnen wir einer - wenn schon nicht heilen - dann doch vertrauteren Welt, einer Welt, die von altbekannten Grenzen durchzogen war, die es zu durchbrechen galt, die überwunden werden konnten, auch weil sie berechenbarere Grenzen waren.
Corona und die in Zusammenhang damit leidvoll gewonnenen Erfahrungen haben vor allem unserer eigenen Unverwundbarkeit ganz deutlich die Grenzen aufgezeigt und uns selbst gezeigt, die Welt nach oder schlimmstenfalls mit Corona wird noch unberechenbarer sein als sie es vorher schon war.
Und wie wird es mit Europa weitergehen? Wird sich die Union von Corona und seinen Auswirkungen wieder erholen? Oder werden sich die trennenden Eigeninteressen der Nationalstaaten als stärker erweisen als das zarte europäische Band, das sie verbindet?
Die Anthologie «Grenzenlos?» beginnt mit einem kurzen Text von Milena Michiko Flašar mit dem Titel «Ferngespräch», der dem Schicksal von Klaus Mann und seinesgleichen nachempfunden ist. Der Text, der im Rahmen von «Im Herzen der Demokratie» entstanden ist, steht als geschichtliches Intro zu einem bunten Reigen an essayistischen und literarischen Beiträgen.
Die kongenialen Abbildungen stammen von Matthias Mollner, der sich als Objektkünstler mit dem Thema Grenzen auseinandergesetzt hat und uns dankenswerterweise einige seiner Werke zur Verfügung gestellt hat.
Als Herausgeber dieser spannenden Anthologie darf ich mich bei allen Beitragenden sehr herzlich für ihre Literatur gewordenen Gedanken bedanken. Ein weiteres großes Dankeschön an die Literaturedition Niederösterreich für das Ermöglichen dieser Anthologie und an Julia Stattin für die gute und angenehme Zusammenarbeit.
Wenn schon unserer physischen Reisefreiheit derzeit unüberwindbare Grenzen gesetzt sind, in unseren Köpfen dürfen wir nach wie vor ungehindert verreisen. In diesem Sinne lade ich Sie, liebe Leserinnen und Leser, zu einer literarischen
bon voyage und wünsche Ihnen eine bereichernde Lektüre!
Wolfgang Kühn
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ANA HOT IMMA DES BUMMERL
(WOLFGANG KÜHN)
Der Band enthält überwiegend Mundart-Miniaturen sowie ein paar Songtexte von "ZUR WACHAUERIN" und "VESSELSKY // KÜHN". Die thematische Bandbreite reicht von Essen und Trinken bis hin zu neuen Texten der Reihe "wos si a viech so denkt". Vom Weihnachtskarpfen, der als einziger in der Familie über den Tellerrand hinausschaut, ist ebenso die Rede wie von der Angst der Fleischfliege, bei Vegetariern vom Fleisch zu fallen.
€ 15,90.-
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HEIMATVERBUNDEN
"zweigelt"
hot
a
gaunz
trockn
gsogt,
wia
eam
da
oarzt
noch
da
bluad
gruppn
gfrogt
hot
WAHLDEBAKEL
de
schtimmen
san
vaschtummt
und
de
schtummen
san
vaschtimmt
BEWERBUNGSSCHREIBEN 2019
i
bin
originella
wia
da
urigella
i
vabiag
de
leffeln
de
gobeln
und
de
messa,
owa
mi
söwa
vabiag
i
no
vü
bessa!
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Neue Literatur aus Niederösterreich
Der vorliegende Band kredenzt zehn Sichtweisen zum Thema "Stadt - Land", Beiträge, die allesamt versuchen, die Diskrepanz zwischen Stadtleben und Landleben zu beleuchten. Diese neue Anthologie der Literaturedition NÖ bittet sechs Autorinnen und vier Autoren aus Niederösterreich vor den Vorhang, die sich intensiv mit der thematischen Vorgabe auseinandergesetzt haben. Die meisten der zehn neuen literarischen Stimmen hatten bislang hauptsächlich Publikationen in Literaturzeitschriften, für sie ist diese Anthologie der erste Abdruck eines Textes zwischen zwei Buchdeckeln. Vielleicht der Beginn einer literarischen Karriere?
Die bekannte Romanautorin Eva Rossmann hat sich in ihrem einleitenden Text höchst amüsant und ehrlich an ihre literarischen Anfänge zurückerinnert und für diesen Band auch Textbeispiele von damals zukommen zu lassen.
Die Fotokünstlerin Eva Kern hat sich mit allen im Buch vertretenen Autorinnen und Autoren an kongenialen Orten getroffen, um die Textschaffenden dadurch in eine besondere Beziehung zu ihrem Beitrag zu rücken.
Hrsg. Wolfgang Kühn. Mit Beiträgen von Katharina Brunner, Daniela Dangl, Simon Doujak, Harald Jöllinger, Eva Lugbauer, Philipp Nolz, Hannah Oppolzer, Martin Peichl, Susanne Sophie Schmalwieser und Susanne Weigersdorfer.
Literaturedition Niederösterreich. 2019.
€ 24,-
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Vorwort
Für den Herausgeber dieses Bandes sind Anthologien immer etwas Besonderes, bieten sie doch die Gelegenheit, verschiedene Blickwinkel zu ein und demselben Thema in einem Buch zu veröffentlichen. Im vorliegenden finden sich zehn verschiedene Sichtweisen zum Thema »Stadt - Land«, Beiträge, die versuchen, die Diskrepanz zwischen Stadtleben und Landleben zu beleuchten. Ein spannendes Thema, das der Herausgeber dieses Buches, der in der ländlichen Idylle eines kleinen Ortes ohne Nahversorger lebt und sich gleichzeitig eine kleine Wohnung in der Bundeshauptstadt als Alternative offen hält, gut nachvollziehen kann. »Wenn es mir am Land zu eng wird, muss ich in die Stadt. Wenn mir die Stadt zu laut wird, muss ich aufs Land.«
Für den Herausgeber ist diese Anthologie etwas Außergewöhnliches, bietet sie doch die Gelegenheit, zehn neue literarische Stimmen aus Niederösterreich vor den Vorhang zu holen. Als jahrzehntelanger Mitherausgeber der Literaturzeitschrift DUM - Das Ultimative Magazin (seit 1992) war es mir schon immer ein Anliegen, literarische Talente zu fördern. Mittlerweile international bekannte und renommierte AutorInnen wie Vea Kaiser, Robert Prosser und Cornelia Travnicek hatten in diesem Medium ihre erste Veröffentlichung, lange bevor ihnen der literarische Durchbruch gelungen ist. Vielleicht war gerade diese (erste) Veröffentlichung der entscheidende Impuls, weiter zu schreiben.
Für einen Herausgeber ist es eine spannende Sache, den Werdegang von AutorInnen zu verfolgen. Die 1983 geborene niederösterreichische Autorin Magda Woitzuck beispielsweise hatte 1999 in DUM mit der Kurzgeschichte »Blue« ihre erste literarische Veröffentlichung und im Juli 2000 durfte ich ihre allererste Lesung (in Fratres / nördliches Waldviertel) anmoderieren. Mittlerweile ist Magda Woitzuck ein fixer Bestandteil nicht nur der niederösterreichischen Literaturlandschaft und hat sich mit ORF Hörspielproduktionen (u. a. dem preisgekrönten Hörspiel »Doggod«) und dem Roman »Über allem war Licht« einen Namen gemacht. Ja, und in der Literaturedition NÖ wurde sie auch schon publiziert. Die Trilogie »Ellis« erschien 2012 und zur Anthologie »Mein Mostviertel« steuerte sie den höchst amüsanten Text »Piraten tragen keine Dirndl, außer am Vereinstag« bei. Am 9. November 2018 wurde Magda Woitzuck als bisherige Krönung ihres Schaffens mit dem Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich für Literatur ausgezeichnet. Nur ein paar Tage später erhielt sie für »Die Schuhe der Braut« den begehrten Deutschen Hörspielpreis der ARD.
Viele der zehn Autorinnen und Autoren hatten bislang hauptsächlich Publikationen in Literaturzeitschriften, für die meisten von ihnen ist diese Anthologie der erste Abdruck eines Textes zwischen zwei Buchdeckeln. Vielleicht der Anfang einer literarischen Karriere? Als Herausgeber wünsche ich es allen zehn Beitragenden von ganzem Herzen und ich bin mir sicher, dass wir den einen oder anderen Namen noch öfter hören werden!
Ein Dankeschön an die Literaturedition NÖ, namentlich Katharina Strasser, für die Idee zu dieser Anthologie für Neue Literatur aus Niederösterreich und ein weiteres Dankeschön an die bekannte Romanautorin Eva Rossmann, die sich in ihrem einleitenden Text höchst amüsant und ehrlich an ihre literarischen Anfänge zurückerinnert und uns für diesen Band auch Textbeispiele von damals zukommen hat lassen.
Ein großes Dankeschön gebührt auch der Fotokünstlerin Eva Kern, die sich mit allen im Buch vertretenen Autorinnen und Autoren an kongenialen Orten getroffen hat, um die Textschaffenden dadurch in eine besondere Beziehung zu ihrem Beitrag zu rücken.
Als stolzer Herausgeber dieser Anthologie darf ich Ihnen viel Vergnügen beim Eintauchen in Neue Literatur aus Niederösterreich wünschen!
Wolfgang Kühn
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MEINE DONAU
Die vier Viertel Niederösterreichs wurden in den vergangenen vier Jahren bereits flächendeckend literarisch vermessen, nun ist im fünften Jahr jener Fluss an der Reihe, an den alle vier Viertel des Landes grenzen - die Donau.
Von Nibelungengau über Strudengau und die Wachau bis hin zu den Donauauen nahe Hainburg - der bedeutendste Fluss Europas ist eine "blaue" Ader, die das flächenmäßig größte Bundesland in zwei Hälften teilt.
Sechzehn Autorinnen und Autoren, die in Orten und Städten an der Donau geboren wurden und / oder dort leben, haben ihre Gedanken und Erinnerungen an die oft Besungene (ein-)fließen lassen.
Der literarische Bogen reicht von einer abenteuerlichen Bootsfahrt donauabwärts durch die Nachbarländer über eine Schiffshavarie auf der Donau bei Korneuburg, zu der die Erwin Riess' Protagonisten Groll und der Dozent gerade zurechtkommen, bis hin zum ominösen Auftauchen des Kremser Olympiasiegers von 1936, Gregor Hradetzky, der zu ewigem Rudern auf der Donau verdammt scheint.
Die visuellen Impressionen stammen vom Fotokünstler Alexander Kaufmann, der ebenfalls an der Donau lebt.
MEINE DONAU. Hrsg. Wolfgang Kühn. Literaturedition NÖ. 2018. Mit Textbeiträgen von Ewald Baringer, Patricia Brooks, Walter Grond, Sabine M. Gruber, Waltraud Haas, Rhea Krčmářová, Erika Kronabitter, Karl Malik, Sabina Naber, Helmut Peschina, Erwin Riess, Erich Schirhuber, Ferdinand Schmatz, Richard Schuberth, Peter Schwaiger und Robert Streibel.
280 Seiten, geb. mit Schutzumschlag, 15 x 22 cm
ISBN 978-3-902717-43-6
€ 24,-
www.literaturedition-noe.at
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Meine Donau - Eine Annäherung
Vorwort von Wolfgang Kühn
Vier Viertel hat das Land Niederösterreich und alle vier Viertel haben eines gemeinsam - sie grenzen an die Donau, jenen mächtigen europäischen Strom, an dem insgesamt zehn europäische Länder Anteil haben und an dem nicht weniger als vier europäische Hauptstädte liegen.
Alle vier Viertel Niederösterreichs wurden in den letzten Jahren literarisch vermessen. Auf das Waldviertel folgten das Most-, das Wein- und das Industrieviertel. Höchste Zeit, auch der Donau ein literarisches Denkmal zu setzen, und zwar von jenen, die in Orten und Städten an der Donau leben oder gelebt haben. Insgesamt sechzehn Autorinnen und Autoren haben uns Beiträge über "ihre" Donau zugeschickt und so eine bunte literarische Donaulandschaft abgesteckt.
Wie in den bisherigen Anthologien ist auch in diesem Buch in allen Beiträgen ein persönlicher Bezug gegeben. Sämtliche vertretenen Autorinnen und Autoren sind entweder in niederösterreichischen Orten oder Städten an der Donau geboren oder dort hingezogen oder ihr ganzes Leben an eben diesem Ort geblieben. Und wo liegt nun "meine" Donau, die Donau des Herausgebers, der fast sein halbes bisheriges Leben (acht Jahre schulisch/siebzehn Jahre beruflich) in einer Stadt (Krems) verwurzelt war, die mit dem Attribut "an der Donau" versehen ist?
Eigenartigerweise liegt "meine Donau" nicht in Krems "an" der Donau, das viel eher Krems "neben" der Donau heißen müsste, spielt sich das Leben in Krems mit Ausnahme eines vor einigen Jahren eröffneten Lokals eigentlich sehr wenig wirklich "an" der Donau ab. So ist es zweifelsohne vorgekommen, dass ich monatelang nach Krems gependelt bin, sowohl schulisch als auch beruflich, ohne ein einziges Mal die Donau auch nur gesehen zu haben.
Und Schande über mein Haupt, ich war erst drei Mal in meinem ganzen Leben in der Donau schwimmen, einmal in Mautern, einmal in Weißenkirchen und einmal in Luberegg an diesem herrlich weißen Donaustrand mit dem phänomenalen Postkartenblick auf Stift Melk. Als Texter und Stimme der Formation "Zur Wachauerin" habe ich viel über die Donau erzählt, mit dem kritischen Blick eines Außenstehenden, der aber an keinerlei touristische Vorgaben gebunden ist, so beispielsweise im Text "drenta da donau", in dem ich mich mit der Rivalität der beiden Donauufer (in der Wachau) auseinandergesetzt habe.
Ich erinnere mich an einige schöne Momente "an" der Donau, wie beispielsweise einen Sonnenaufgang in Spitz nach der Hochzeit eines befreundeten Paares, als ich bis spätnachts mit Vinylsingles aus den 60er-und 70er-Jahren für tanzbare Musik sorgen durfte und mich danach mit einem Glas Wein an den Donaustrand gesetzt und den Sonnenaufgang genossen hatte -
sitting in the morning sun ...
Oder an eine zweitägige Wanderung mit einem lieben Freund rund um Neustadtl an der Donau, als wir uns zum Schlafen an eine Wiese nahe der Donau gelegt hatten und vom gemächlichen Dahinplätschern des Stromes, den Lichtern der vorbeifahrenden Schiffe und der Wirkung des genossenen Rotweins begleitet friedlich entschlummerten.
Mein prägendstes Donauerlebnis jedoch liegt schon lange zurück - April 1995 - und fand weit weg von Niederösterreich statt, zwischen Vidin und Calafat, an bzw. auf der Donau zwischen Bulgarien und Rumänien. Ich war damals mit drei Freunden mit dem Zug von Langenlois über Wien nach Budapest unterwegs. Von der ungarischen Hauptstadt hatten wir eine Direktfahrt nach Constanta ans Schwarze Meer geplant. Für die ungefähr fünfzehn Stunden Zugreise war selbstredend einiges an Proviant vonnöten, den wir uns unterwegs besorgen wollten.
So kam es, dass zwei Freunde mit dem gesamten Gepäck am Bahnsteig warteten, während das Los den dritten Freund und mich dazu auserkoren hatte, Wurst, Käse, Brot und eine Kiste Bier einzukaufen. Um nicht die sprichwörtliche Katze im Sack zu kaufen, verkosteten wir verschiedene ungarische Biersorten und vergaßen dabei völlig auf die Zeit.
Am Bahnhof Budapest Keleti war mittlerweile der Zug eingefahren und die beiden zurückgelassenen Freunde waren mit dem gesamten Gepäck eingestiegen und hatten ein gemütliches Viererabteil reserviert. Kurz vor der planmäßigen Abfahrt des Zuges bemerkten wir, dass es höchste Zeit geworden war und eilten, mit Proviant schwer bepackt, an den Bahnsteig.
Kaum waren wir erschöpft im letzten Moment in den Zug geklettert, setzte er sich auch schon in Bewegung. Wir schnauften etwas durch und wollten danach die anderen suchen gehen. Doch, oh Schreck!, plötzlich sahen wir sie samt Gepäck am Bahnsteig stehen - sie waren wieder ausgestiegen, in der Befürchtung, uns wäre etwas zugestoßen.
Das alles klingt anno 2018 sehr unglaubwürdig, wo wir doch alle jederzeit und überall per Mobiltelefon, Smartphone etc. erreichbar sind, nur, unsere Reise fand in einer Zeit statt, wo das alles noch ferne Zukunftsmusik war.
Unsere Freunde ließen uns am nächsten Bahnhof ausrufen, in der Überzeugung, wir würden bestimmt dort aussteigen und auf sie warten. Wir fuhren, den Inhalt der Bierkiste immer mehr dezimierend, jedoch weiter Richtung Constanta, im festen Glauben, die beiden Freunde und unser Gepäck würden mit dem nächsten Zug ans Schwarze Meer nachkommen.
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MEIN INDUSTRIEVIERTEL
(HRSG. WOLFGANG KÜHN - Literaturedition NÖ, 2017)
Das
Industrieviertel wurde früher auch "Viertel unter dem Wienerwald" genannt, da sich die südlichen Ausläufer des Wienerwaldes hinein ins
Industrieviertel erstrecken. Und während bei Wald-, Wein-, und Mostviertel vermutlich klischeehafte Bilder von Wäldern, Weingärten, blühenden Apfel- und Birnbäumen in hügeliger Landschaft in unserer Vorstellung auftauchen, erscheinen die Assoziationen beim
Industrieviertel weniger pittoresk. Eine reizvolle und abwechslungsreiche Landschaft, alte, traditionsreiche Städte und trotzdem der sperrige, von vielen nicht sehr geschätzte Name:
Industrieviertel.
Zweiundzwanzig AutorInnen und vierzehn Bildende KünstlerInnen, eine illustre Mischung aus "Zugezogenen", "Weggezogenen" und immer "Dagebliebenen", geben im vorliegenden Band Einblick in ihr ganz persönliches
Industrieviertel.
Mit Textbeiträgen von Gudrun Büchler, Georg Bydlinski, Stephan Denkendorf, Paul Eisenkirchner, Isabella Feimer, Jaqueline Gillespie, Gertraud Klemm, Rudolf Kraus, Wolfgang Kühn (Vorwort), Daniela Meisel, Verena Mermer, Peter Miniböck, Annemarie Moser, Heidi Prüger, Elisabeth Schawerda, Mario Schlembach, Erich Sedlak, Johannes Twaroch, Sylvia Unterrader, Reinhard Wegerth, Elisabeth Weissensteiner und Eva Woska-Nimmervoll.
€ 24,--
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ES GEHT IMMER
(Aus dem Vorwort von Wolfgang Kühn)
...
19. September 2016, 10:02 zeigt mein soeben ausgedruckter Fahrschein an. Von
Wien Paulanergasse nach
Traiskirchen Lokalbahn war am Display des Automaten zu lesen. Eigentlich sehr komfortabel, diese Wiener Lokalbahn, im Volksmund "Badener Bahn" genannt, eine geglückte Mischung aus Eisenbahn und Straßenbahn. Die kleinen Tischchen zwischen den Zweier- und Vierersitzen erinnern an Fernreisen. Und irgendwie hat mein Ausflug ja auch etwas von Fernreise.
Ich wurde 1965 in Baden bei Wien geboren und habe meine ersten neun Lebensjahre in Traiskirchen verbracht, ehe ich nach Langenlois ins Kamptal verpflanzt wurde. Bahngasse 18b oder war es 18a haben wir damals gewohnt, oder hat sie "Bahnstraße" geheißen? Über vierzig Jahre später sind die Erinnerungen an damals dermaßen verschüttet, dass nur mehr Bruchstücke an die Oberfläche gelangen.
Langsam und behäbig, wie ein überdimensionaler Wurm, kriecht die "Wiener Lokalbahn" aus der Großstadt hinaus. In den frühen Siebzigerjahren bin ich das letzte Mal in einer Garnitur der "Badener Bahn" gesessen, bei den seltenen Familienausflügen nach Wien. Das einzige, das mir von damals im Gedächtnis geblieben ist, ist der Name "Philadelphiabrücke", kein Prater, kein Schönbrunn, kein Stephansdom.
Die Bäckerei Küsser, das Taxiunternehmen Krautschneider, die kleine Kirche am Hauptplatz und die andere, große Kirche, wo ich die Erstkommunion verabreicht bekommen habe, weiters die Kadettenschule, das heutige Flüchtlingslager, wo die Resi-Tant gegenüber gewohnt hat, eine große, elegante Frau mit weißen Haaren und Perlenkette, an den dazugehörigen Onkel kann ich mich nicht mehr erinnern, die Lederhandlung Kadrnoschka, die den Eltern eines Mitschülers gehörte, mein Mitschüler Seppi Dorfmeister, dessen Eltern ebenfalls ein Geschäft besaßen, und die alles "überstrahlende" SEMPERIT, das damalige Aushängeschild von Traiskirchen, Markenzeichen einer prosperierenden Wirtschaft der Kreisky-Ära.
In Wiener Neudorf sind wir mittlerweile angekommen, auf meiner Reise zurück. Schön ist es hier nicht. Der Name Industrieviertel klingt auch nicht schön. Die Erinnerungen aber sind schön. Ich sehe den Anninger zur Rechten und mir fallen Wanderungen ein. Pfaffstätten, wo meine Großeltern gelebt haben, Einöde, Gainfarn, Großau, wo überall irgendwelche Verwandten lebten, an die ich mich aber nicht einmal mehr namentlich erinnern kann. Mit einer Ausnahme - eine immer fröhlich lächelnde Kathi-Tant, die angeblich über hundert Jahre alt wurde.
Mein leiblicher Vater, der Papa, war als Installateur auch ein kleiner Bestandteil des riesigen SEMPERIT-Imperiums. Ich weiß nicht, ob ich stolz darauf war, einen Papa zu haben, der in dieser riesigen Fabrik arbeitete. Mir sind meine Mitschüler Roman und Seppi mit ihren elterlichen Betrieben jedenfalls genauso in Erinnerung geblieben.
Guntramsdorf, Möllersdorf, Traiskirchen Lokalbahn - plötzlich stehe ich am Bahnsteig und kann mich an nichts erinnern. Nur der Kirchturm, den ich in der Ferne sehe, ist mir ein Anhaltspunkt. Ich mache mich auf den Weg. Gleich hinter dem Bahnhof entdecke ich ein großes Gebäude mit der Aufschrift "Volksschule Traiskirchen". Hier bin ich wohl von September 1972 bis Februar 1975 zur Schule gegangen. Keine Erinnerung, die da hochkommt. Das Kriegerdenkmal an der Ecke kommt mir irgendwie bekannt vor, aber die ähneln einander vermutlich landauf landab. Und dieses hier war vor vierzig Jahren sicher noch nicht von Efeu überwuchert.
Der Bereich rund um die Volksschule wurde zur Schutzzone erklärt. Flüchtlinge und Asylanten werden zweisprachig gebeten, den Schulhof nicht zu betreten und keine Fotos von Schulkindern zu machen. Ich muss an meine Erstkommunionsfotos denken und muss plötzlich schmunzeln.
Vor einem Haus in der Otto Glöckel-Straße halte ich kurz inne. Das könnte das Haus besagter Resi-Tant gewesen sein. Das Gebäude dahinter die ehemalige Kadettenschule, das jetzige Flüchtlingslager? Kann sein, aber auch nicht.
Kurz vorm Bahnübergang komme ich an einem Haus mit einem Messingschild vorbei - Dr. Eckehart Mühlreiter. Ich glaube, der damalige Stadtarzt hat auch so geheißen. Ich könnte in meinem Impfpass nachsehen. Es geht immer weiter.
Ich irre durch die Gassen und Straßen, auf der Suche nach Erinnerungen. Maria Hilf - die Kapelle hab ich noch dunkel im Gedächtnis, auch der Verlauf der nicht schachbrettartigen Straßenzüge hat sich in mir unauslöschlich eingeprägt. Die Lederhandlung Kadrnoschka kann ich nirgendwo mehr entdecken, dafür Handyzubehörgeschäfte zuhauf.
Wohnhausanlage. Erbaut 1995-96, ehemaliges "Gasthaus zur elektrischen Bahn". Nach meiner Zeit. Vor meiner Zeit. Irgendwie spannend und doch traurig auch. Ich fühle, aber ich empfinde nichts. Rein gar nichts.
Juwelier Herwig Hüttl -
it rings a bell. Der Blick nach rechts - die sagenumwobene SEMPERIT taucht erstmals auf. Mich erinnert plötzlich vieles an Osteuropa. Vor dem großen Fabriksgebäude ein modernes Fitnessstudio - "Hier hält sich Traiskirchen fit", fast schon ein Hohn. Auch die "Pension Ina" gegenüber der Fabrik, in der romantischen Fabriksgasse gelegen, hat etwas zynisch Anmutendes.
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MEIN WEINVIERTEL
(HRSG. WOLFGANG KÜHN - Literaturedition NÖ, 2016)
"Mein Weinviertel" bietet zweiundzwanzig Perspektiven von "Hergezogenen", "Weggezogenen" und "Dagebliebenen". Wie schon in den Vorgänger-Anthologien "Mein Waldviertel" und "Mein Mostviertel" ergibt das ein wunderbar abwechslungsreiches Panorama quer durch die Regionen, quer durch die Generationen, kongenial in Bild gesetzt von Irena Ráček, einer aus der ehemaligen Tschechoslowakei "zugezogenen" Weinviertler Künstlerin. Die Anthologie möchte auch an zwei verstorbene Autoren erinnern, die untrennbar mit dem Weinviertel verbunden sind - Norbert Silberbauer und Alois Vogel.
Mit Beiträgen von Herbert Eigner, Harald Friedl, Constantin Göttfert, Haimo L. Handl, Silke Hassler, Regina Hilber, Gerhard Jaschke, Alfred Komarek, Beatrix Kramlovsky, Barbara Neuwirth, Milan Ráček, Eva Rossmann, Gerhard Ruiss, Elisabeth Schöffl-Pöll, Christopher Staininger, Michael Stavaric, Marion Steinfellner, Ilse Tielsch, Sylvia Treudl, Peter Turrini, Andreas Unterweger
€ 24,--
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VIER VIERTEL HAT DAS LAND
(Eine Annäherung aus der Ferne)
Als ich den ehrenvollen Auftrag erhielt, für die Literaturedition NÖ vier Anthologien zu den vier Vierteln Niederösterreichs herauszugeben, war damit auch die schöne Aufgabe verbunden, für jedes Buch ein Vorwort zu schreiben.
Vier Viertel, das erfordert auch vier verschiedene Herangehensweisen, was das Verfassen eines Vorwortes betrifft. Bei zwei Vierteln brauchte ich nicht lange nachzudenken. Im Industrieviertel wurde ich geboren, dort verbrachte ich die ersten neun Lebensjahre, dorthin werde ich mich 2016 auf Spurensuche begeben. Im Waldviertel habe ich die folgenden vierzig Jahre verbracht, da war 2013 die Schwierigkeit eher das Komprimieren auf das Wesentliche. 2014 das Mostviertel hab ich mit einem Freund zu Fuß erkundet und beschrieben. Bleibt noch das Weinviertel, die vorliegende Anthologie, der Band, den Sie gerade in Händen halten.
Über das Weinviertel ein Vorwort zu schreiben, war aus mehrerlei Hinsicht schwierig. Zum einen, weil ich ja in einer Weingegend (Langenlois) lebe, die von nicht wenigen ohnehin dem Weinviertel zugerechnet wird. Zum anderen kam mir der Jahrhundertsommer 2015 in die Quere, denn ursprünglich wollte ich mir mit meinem Mostviertel erprobten Freund das Weinviertel zwei Tage lang radfahrend erobern - zwei Versuche scheiterten an den vorhergesagten jeweils 38 Grad Celsius.
So hat es sich ergeben, dass das Vorwort zum Weinviertel zu einer sechstägigen Kurzbetrachtung aus der Ferne geworden ist, zu einer
Jahreszeit, die im Weinbau die wohl wichtigste, weil ertragsreichste ist.
Girne, 18. Oktober 2015
Wir liegen am Strand bei dreißig Grad. Das Meer ist nur unwesentlich kühler. Unvorstellbar für natürliche Gewässer in heimischen Breiten. Selbst in einem Rekordsommer wie dem letzten.
Ich denke an Zuhause, denke an die Winzer, die jetzt noch die Ernte einbringen müssen. Jetzt, wo es bei uns zuhause kalt und nass geworden ist. Die Tageshöchsttemperaturen allmählich unter zehn Grad sinken. "Zuawoatn", das ist eine der "Winzerkrankheiten", den richtigen Zeitpunkt der Weinlese abschätzen. Auf noch ein paar Sonnentage hoffen, die vielleicht noch ein Mehr an Zuckergraden bringen. Stattdessen Regen und Fäulnis. "De Traubm ghean owa!"
Wie immer im Leben ist es wahrscheinlich auch hier die Frage des "Loslassens", die Kunst, zu erkennen, dass weniger vielleicht mehr ist. Und die Ernte bei Sonnenschein einbringen.
Girne, 19. Oktober 2015
Ich komme nicht los vom Loslassen. Und frage mich: Wann lässt ein Winzer los? Kann ein Winzer überhaupt loslassen? Kann ein Winzer drei Wochen Urlaub machen, ohne an seine Arbeit zu denken, ohne an seine Arbeit denken zu müssen? Ohne seine Arbeit zu sein? Die "kleinen" Winzer wohl nicht, denn wer würde ihre Arbeit machen, wenn nicht sie selbst? Die "mittleren" wohl auch nicht. Denn sie wollen größer werden. Und diesem Ansinnen wird vieles untergeordnet. Die "großen" wohl auch nicht. Die spielen in einer eigenen, einer anderen Liga. Die viel mit Reisen zu tun hat. Von Termin zu Termin. Verona. Düsseldorf. London. Tokyo. Aber Urlaub?
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FOST-VIECHA
(WOLFGANG KÜHN & ANDREAS NASTL)
Zwei Dialektautoren machen gemeinsame Sache. Wolfgang Kühn und Andreas Nastl wagen sich im Verbund in die wundersame Welt der Tiere, pardon "Fast-Tiere" oder "Fost-Viecha", wie es in ihrer Sprache heißt. Vom sogenannten "Ur-Fost-Viech", der "Pistenraupe" ausgehend, die sich die (traurige) Frage stellt, ob aus ihr auch einmal ein Schmetterling werden wird, haben Kühn und Nastl über sechzig Fost-Viecha zusammengetragen. Die Reise führt über Autoschlangen, WC-Enten, Rammböcke, Tontauben, Hustinettenbären, Amtsschimmel und Förderschnecken bis hin zu Wäschespinnen und Schluckspechten. Zweiundzwanzig Fost-Viecha wurden von Andreas Nastl illustriert. Eine amüsante, nicht tierisch ernst zu nehmende Reise.
66 Mundartminiaturen plus 22 Illustrationen.
Stoahoat Verlag 2015
€ 15,90.-
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WOS SI A FOST-VIECH SO DENKT (1)
ob
aus
mia
a
amoi
a
schmetterling
wiad?,
hod
si
de
pistn
raupn
gfrogt
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MEIN MOSTVIERTEL
(HRSG.: WOLFGANG KÜHN)
Zwanzig AutorInnen und Autoren haben ihr ganz persönliches Mostviertel beschrieben. Die literarische Rundreise führt von St. Pölten über Pixendorf und Traismauer nach Amstetten, Waidhofen / Ybbs und Lilienfeld. Erinnerungen an Kindheit und Jugend und durchaus kritische Ansätze zu den erlebten Veränderungen, ländliche Idylle und kleinstädtische Betonträume, Lyrik und Prosa - der Band "Mein Mostviertel" ist so vielfältig, wie das Mostviertel selbst.
Mit Beiträgen von: Zdenka Becker, Fabian Faltin, Thomas Havlik, Hermann Niklas, Herbert Pauli, Martin Pollack, Martin Prinz, Barbara Pumhösel, Hans Raimund, Evelyn Schlag, Julian Schutting, Maria Seisenbacher, Cornelia Travnicek, Erwin Uhrmann, Manfred Wieninger, herbert j. wimmer, Magda Woitzuck, Gerhard Zeilinger, Michael Ziegelwagner
€ 24.-
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VERSUCH ÜBER DAS MOSTVIERTEL
Das Mostviertel, so muss ich gestehen, so muss ich mir eingestehen,
ist das mir fremdeste von allen vier niederösterreichischen Vierteln.
Im Industrieviertel bin ich geboren, im Waldviertel lebe ich seit meinem neunten Lebensjahr, an einem Ort, der geologisch aber eher dem
Weinviertel zugeordnet wird, was mich zu einem permanenten Wald-WeinViertel-Grenzübertreter gemacht hat. Aber das Mostviertel, so
denke ich mir, kenne ich so gut wie gar nicht. Oder doch?
Ein bzw. das Mostviertel - was ist das? Seit vierzig Jahren in
Österreichs größter Weinstadt lebend, denke ich bei "Most" natürlich
in erster Linie an Traubenmost, die Vorstufe zum göttlichen Lebenselixier, die hierzulande vor allem von Kindern, von Erwachsenen maximal gegen den "Durscht" und da gespritzt - obwohl auch da viel
lieber was anderes gespritzt -, getrunken wird ...
Most, die Zweite - dank meines Englisch-Studiums ist mir natürlich auch das englische "most" als Superlativ von "many" sehr
geläufig, aber in diesem Fall nicht zutreffend - Mostviertel als
"Meistviertel"?
Meine dritte Assoziation beim Hören des Wortes "Most" führt
mich nach Tschechien, wo man mit diesem Wort das Konstrukt einer
Brücke benennt, folglich die "Karl v Most" die Karlsbrücke ist. Möglicherweise ist das Mostviertel ja das Brückenviertel, i.e. jenes Viertel
in Niederösterreich, das die meisten Brücken besitzt, aber ob es diesbezügliche Studien gibt, ist mir nicht bekannt. Deshalb nein, unser
Mostviertel lässt sich nicht vom tschechischen Wort "Most" für Brücke ableiten.
Nach drei Fehlversuchen nun die (für alle Mostviertler und Mostviertlerinnen naheliegende) Lösung bzw. Erklärung. Das (bzw. der)
Most bezieht sich auf den alkoholischen Apfel- und/oder Birnenmost,
dem französischen Cidre, dem englischen Cider nicht unverwandt.
...
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HÖRBUCH - AUS MEINA WÖD
(WOLFGANG KÜHN)
Das erste Hörbuch des Mundartpoeten Wolfgang Kühn versammelt in erster Linie 2009 und 2010 entstandene Mundart-Miniaturen. Der Bogen spannt sich von amüsant-ironisch bis schräg-skurril. Wolfgang Kühn spielt mit der Sprache ebenso gerne wie mit dem Rhythmus und oft verpasst er seinen scheinbar harmlos daherkommenden Texten unerwartete Schlusspointen. 49 Studioaufnahmen plus 19 live mitgeschnittene Mundart-Miniaturen.
€ 9,90.-
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WOS SI A VIECH SO DENKT
(WOLFGANG KÜHN)
Der Texter von "Zur Wachauerin" nimmt in diesem Buch nicht nur
die Menschen des Waldviertels unter die Lupe, sondern gönnt
sich auch Selbsterfahrungen in der unergründlich weiten Welt der Tiere.
Seine Miniaturen findet er wie immer im Vorbeigehen auf
der Straße, sei es in Gestalt eines Mausefalle klauenden
Katers, sei es in Form einer "arbeitsunfähigen" Mischmaschine.
Steinverlag, 100 Seiten, Hardcover, € 15,90.-
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WOS SI A VIECH SO DENKT (4)
"am
liabstn
tät
i
aus
da
haut
foahrn
und
weg
fliagn.",
hot
si
des
grühendl
am
feia
wehr
fest
denkt.
DE AN SOGN SO,
DE AN SOGN SO (6)
ollaweu
hot sa si
gärgert,
waun wer
"geign"
zu ihra
"violine"
gsogt hot,
owa
so richtig
auszuckt is' erst,
wias
noch an konzert
im woidviertl
ana gfrogt hot,
wia vü
so a
"winslbischkottn"
eigentlich
kost?
KAUFRAUSCH
sie
is gern
in da frua
shoppen
gaunga
und
er
is gern
fruaschoppen
gaunga.
z'mittog
haum
sa si
daun troffn -
sie
mit
drei
und
er
mit
an
fetzn.
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MEIN WALDVIERTEL
(HRSG.: WOLFGANG KÜHN)
Diese Anthologie wurde geschrieben von Zugezogenen, Weggezogenen und solchen, die immer "dort" geblieben sind. In allen Beiträgen ist ein spezieller Bezug zu spüren, nicht selten ist es, um Heimito von Doderer zu zitieren,
die Kindheit, die jeder wie einen Eimer über den Kopf gestülpt bekommt. "Später erst zeigt sich, was darin war. Aber ein ganzes Leben lang rinnt das an uns herunter, da mag einer die Kleider oder auch Kostüme wechseln wie er will."
Bilder von Linde Waber, Texte von Cordula Bösze, Isabella Breier, Josef Haslinger, Bodo Hell, Robert Kraner, Wolfgang Kühn, Roman Marchel, Andreas Nastl, Gabriele Petricek, Thomas Sautner, Bernadette Schiefer, Mella Waldstein und Andreas Weber.
Literaturedition Niederösterreich, 288 Seiten, geb. mit Schutzumschlag, € 24.-
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MEIN WALDVIERTEL
Intro / Eine Annäherung zu Wasser
Die Idee zu dieser Anthologie ist im Sommer 2012 entstanden. Ich verbrachte einen gemütlichen Tag am Kamp, jenem wichtigsten Fluss des Waldviertels, dort, wo ich schon viele Sommer verbracht habe, dort, wo schon so manche Idee entstanden ist.
Der Sommer am Kamp ist Teil von mir, ich bin Teil des Sommers am Kamp. Insbesondere die Vormittage haben es mir angetan, dann, wenn das Bad am Fluss noch menschenleer oder zumindest menschenarm vor mir liegt. Die siebzehn, achtzehn Grad, mit der das eisenbraune Wasser meist zu locken versucht, sind nicht selten eine große Herausforderung, der ich nach einigem Zögern aber dennoch nie widerstehen kann. Der Lohn ist ein Fluss, der in diesem Moment nur mir gehört.
Die Sommerfrische am Kamp, das hat Tradition. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als das (Ver-)Reisen modern wurde, man aber noch auf Busse und Züge angewiesen war, das Privatauto noch in ferner Zukunft lag und das Fliegen noch nicht erfunden war, bot das malerische Kamptal ein beliebtes Naherholungsziel für viele Großstädter.
Legendär geworden sind die sogenannten "Busserlzüge" der Sommermonate, als sich Sonntagabend oder Montagfrüh die Ehemänner oder Geliebten von ihren Herzensdamen am Bahnhof tränenreich verabschiedeten, um zur Arbeitswoche zurück in die Großstadt zu eilen. Groß war dafür dann die Freude, als diese "Busserlzüge" zum Wochenende hin die sehnsüchtig erwarteten Liebsten wieder "ausspuckten".
Nun, die Zeiten haben sich geändert, der Kamp ist nach wie vor beliebt bei Alt und Jung, auch bei denen, die dazwischen liegen und zu denen ich mich zählen möchte. Mein "Sommerbüro am Kamp" ist zum geflügelten Ausdruck bei Freunden und Kollegen geworden, geradezu eine Selbstverständlichkeit, dass auch dieses Vorwort am Kamp entstanden ist.
"Mein Waldviertel" - zwölf Autorinnen und Autoren aus ganz unterschiedlichen Teilen des Waldviertels verraten, was für sie das Waldviertel bedeutet. Wir begegnen Zugezogenen, Weggezogenen und solchen, die immer dort geblieben sind. Von Krems über Langenlois, das Kamptal bis ins Thayatal nach Drosendorf, über Zwettl nach Gmünd und das südliche Waldviertel retour ergibt eine wunderbare literarische Panoramareise durch dieses außergewöhnliche Viertel, großartig in Bild umgesetzt von der Wahl-Waldviertlerin Linde Waber.
Einige angefragte AutorInnen mussten aus Zeitmangel absagen, andere konnten wegen Platzmangels nicht eingeladen werden, einen Beitrag zu schreiben, eine Anthologie darf per se nie den Anspruch auf Vollständigkeit erheben.
Zugezogene, Weggezogene, Hiergebliebene - ich darf mich zur ersten Kategorie zählen. Im zarten Alter von neun Jahren wurde ich, was ich damals jedoch nicht so empfand, zum Glück vom Industrieviertel ins Waldviertel verpflanzt. In Baden bei Wien geboren, in Traiskirchen aufgewachsen, jenem Traiskirchen, das ursprünglich dank des Reifenherstellers Semperit ein großer Arbeitgeber war, der Rest der Geschichte ist bekannt, und jenem Traiskirchen, das sich als "Flüchtlingslager" einen berüchtigten Namen machen musste. Doch das war schon nach meiner Zeit.
Aus Kindheitsträumen und ersten Freundschaften herausgerissen landete ich im "lieblichen" Langenlois. Sehr verschlafen hab ich das Langenlois meiner Kindheit in Erinnerung. So etwas wie Tourismus gab es damals trotz des Attributs "Österreichs größte Weinstadt" noch nicht, das zarte Pflänzchen "Fremdenverkehr" bezog seinen Saft aus der Ausrichtung der sogenannten "Weintage", die schon bald vom einsetzenden Phänomen der Kellergassenfeste abgelöst wurden. Stolz war man in diesen Tagen vor allem über zahlreiche Preise in der Sparte "Niederösterreichischer Blumenschmuckwettbewerb".
Ein waschechter Zuagraster, der aber bald schon Wurzeln schlug in seiner neuen Heimat. Fremd in meiner neuen Umgebung fühlte ich mich bloß die ersten eineinhalb Jahre, als ich mitten im Schuljahr als "der Neue" in die 3. Klasse Volksschule in Langenlois platzte. Mit Eintritt ins Gymnasium in Krems im September 1976 wurden die Karten neu gemischt, waren wir in gewisser Hinsicht alle "Neue".
Mit der Übersiedlung nach Langenlois im Februar 1975 begann auch meine ganz persönliche Beziehung zum Waldviertel. Dank der Wanderfreudigkeit meiner Eltern - die ich wie vermutlich die meisten Jugendlichen in diesem Alter nicht teilen konnte - lernte ich in den nächsten sieben, acht Jahren das Waldviertel flächendeckend kennen.
Ganz besonders in Erinnerung ist mir der Tierpark Geras, am angrenzenden Campingplatz verbrachten wir so manchen Sommer. Nicht Teil des Tierparks waren diese ekelhaften Blutegel, die ich am dortigen Badeteich zum ersten und bis jetzt einzigen Mal in meinem Leben kennenlernen durfte. Auch wenn mir diese schier endlosen Urlaube und diese ewigen Samstags- und Sonntagsausflüge zutiefst zuwider waren, vor allem weil meine Freunde daheim im Park Fußball spielen durften und ich nicht, bin ich heute meinen Eltern sehr dankbar dafür, haben sie mir dadurch doch das Rüstzeug für meine spätere Naturverbundenheit mitgegeben. Die Namen vieler Pflanzen und Tierarten haben sich seit damals unauslöschlich in mein Gedächtnis eingegraben.
Ganz besonders mochte ich das Schwammerlsuchen. Ich denke gerne an Campingkurzurlaube in Schandachen bei Litschau zurück. Wir durften damals auf der Wiese bei einem Bauern unser Zelt aufbauen und ich glaube für ein geringes Entgelt auch die Sanitäranlagen mitbenutzen, aber die Konturen dieser Zeit sind mit den Jahren schon etwas verblasst. In angenehmer Erinnerung sind mir noch diese wundersamen Wackelsteine, die von herrlich schmeckenden Brombeeren umrankt waren und die Waschtröge voller Eierschwammerl, die wir aus den benachbarten Wäldern heimschleppten. Das stundenlange Putzen und Schneiden war weniger meine Sache, im darauffolgenden Winter an den letzten Sommer erinnert zu werden, war eine späte Belohnung.
...
(Auszug aus dem Vorwort von Wolfgang Kühn)
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IN MEINA WÖD
(WOLFGANG KÜHN)
Der Mundartband "in meina wöd" enthält zum einen Texte der gleichnamigen CD der Formation "Zur Wachauerin" für die Wolfgang Kühn seit 2002 die Texte schreibt. Weiters findet man darin kürzere und längere Mundartminiaturen, welche zwischen Mai und Dezember 2009 entstanden sind.
Inhaltlich geht es vordergründig um das Leben der Menschen am Land zumeist aus einem ganz eigen(willig)en Blickwinkel betrachtet - gleichsam der Autor "in seina wöd" - alles um ihn herum beobachtend und nicht immer ganz ernst nehmend.
IN MEINA WÖD erscheint im Steinverlag (
www.steinverlag.at), umfaßt 96 Seiten und ist zum Preis von € 15,90 plus Versandspesen erhältlich.
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WIA DA ÄGYPTISCHE SUMMA
da launge
und da diare
und da glotzade
und da gfüde
und da ozwickte
und da hadschade
und da blade
und da kurze
und da gstauchde
und da damische
und da ghazde
und da scheanglade
und da waumpade
und da odrahde
und da schwindliche
und da goschade
und da haarige
und da stingade
und da hiniche
und da gsakklde
und da gstopfde
und da gfeanzde
und da gspreizde
und da klane
und da oghausde
und da eingspritzde
und da hamptige
und da blatzade
und da gsöchde
und da bochane
und da kaasige
und da grantige
und da gschamige
und da ghetzde
und da derrische
und da raunzade
und da aughaude
und da graupade
und da zottade
und da bärade
und da bordade
und da kropfade
und da schnorrade
und da launge
und da diare
san olle buagamasta wuarn!
PECH GHOBT
eh nur drei ochtl
hot a beim heirichn trunkn
hot a gsogt,
owa daun is no ans
aufs haus gaunga,
hot a gsogt,
da leiwande wirt
hots afoch hergstölt,
hot a gsogt,
daun no a stehochtl,
des gheart afoch dazua,
hot a gsogt,
noche no a schaunkochtl,
drauf hot da wiat bestaundn,
hot a gsogt,
ois drüwastrara
no a reiseochtl,
hot a gsogt,
goa net zum redn
van treppetrunk
hot a gsogt,
owa des fluchtochtl
hät nimma sei miassn
hot a gsogt
bevors eam
en schein zwickt haum
haums gsogt
KLISCHEE ADÉ!
a
schweizer,
der
kan kas mog,
a
österreicher,
der
kan woiza kau,
a
italiener,
der
kane spaghetti ißt
und
a
deitscher,
der
an humor hot
WOIDVIERTLER AWAUNGAD
ob a
leicht
schasaugad is
oda
blunznfett,
hot
da nervige gost
aus da grossn stodt
den gnervtn köllner
vam laund
gfrogt,
wiara
eam
in sei
eiskoits kriagl
stott
an bierwarma
sei paarl fraunkfurter
eineghängt
hot
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DES WETTA WIAD BETTA
(WOLFGANG KÜHN)
Mundartpoesie. Insgesamt 54 Texte, darunter alle Texte von ZUR WACHAUERIN bis 2006.
2006 Edition VAbENE, Wien-Klosterneuburg
Erhältlich zum Preis von € 19,80
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HUEROGIN-SPIESIN
SCHWIENSKERRII
GIFEULLT MOT KRUEATIRLIBIRPESTITI AND LUACH, GERNEIRT MOT WELDURFSELET
MUZERILLE
ON RUHSCHONKINHEULLI MOT SELETGERNEIRANG
METJISFOLIT MOT EAPFIL, ZWEIBIL, GARKENSCHIEBIN AND REHMDRISSONG
SUARI PLETTI
PRISSKUPF, BLATWARST, SCHWIENSBRETIN, WEINIR, IXTRE, UAF WANSCH MOT KIRNEOL
PRISSKUPF, SUAIR
SUARI WARST
BLATWARST
SUAIR UDIR MOT KRIMSIR SINF AND KRIN
WERMIR LUOS
STENGINWIESSBRUT MOT GISILCHTIM & KEASI
KNUBLUACHSTRADIL
BEGAITTI MOT KEASI AND KNUBLUACH EUBIRBECKIN, GERNEIRANG AND KNUBLUACHSUACI
HUASGISILCHTIS
SCHWIENSBRETIN
RUHSCHONKIN MOT LUACHSELET
SCHONKINRULLI MOT GIMEUSIMEYUNEOSI GIFEULLT AND GERNEIRT
SARBRETIN
KEUMMILBRETIN
GIMOSCHTIR FLIESCHSELET
GARKIRL, PEPROKE, ZWEIBIL, REHM, JUGHART
WARSTSELET
IXTREWARST, KEASI, ZWEIBIL, ISSOG, EOL
SCHWERZWARZILSELET
MOT SCHONKINSTRIEFIN AND REHMDRISSONG
BANTI SELETSCHEUSSIL
BLETTSELETI, GIMEUSI AND JUGHARTKRUEATIRDRIS-SONG
SCHEFKEASI
MOT ULOVIN, TUMETIN, GARKINSCHIEBIN, BLETTSELET, KRUEAUTIRN AND ULOVINEOL
SUASIMMIL
WECHUAIRLEBIRL MOT SCHWIENSBRETIN, ZWIEBIL AND BRETINFITT
LUOSIR LEBIRL
WECHUAIRLEBIRL MOT LOPTUAIR AND GISILCHTIM
UAFSTROCHBRUT NECH WEHL
TUPFINKEASI, LOPTUAIR, SCHONKINUAFSTROCH, LIBIRPESTITI, SCHMELZ, IEUAFSTROCH, GREMMIL-SCHMELZ, BRETINFITT
FLIESCHBRUT NECH WEHL
SCHWIENSBRETIN, GISILCHTIS, SARBRETIN, KEUMMIL-BRETIN
KEASIPLETTI
DOVIRSI KEASISPIZOELOTEATIN GERNEIRT
IMMINTELIR MOT BATTIR
GURGUNZULE MOT BATTIR PESSEIRT
CEMIMBIRT MOT BATTIR
KEASIBRUT
GATIN EPPITOT !
KALMUCKN GSCHICHTL DRUCKN
Waun de Kalmuckn
auszuckn
weu eana beim Ormdruckn
de Schuach druckn
und daun hinterm Ruckn
va da Donaubruckn
owespuckn
und de de unter da Bruckn
huckn
zsaumzuckn
wia
Muckn
auf Kruckn
und se buckn
und duckn
weu eana de Hoar juckn
wia a Peruckn
va dem Spuckn
va de Kalmuckn
daun is nimma truckn
unter der Donaubruckn!
"Mia wearn eich ane druckn!"
kummt va unta da Bruckn.
"Aufmuckn,
Bluat spuckn!"
drauf de Kalmuckn.
"Uns täts eh scho juckn
eich ane zum druckn,
mia wearn glei den Feitl zuckn
und eine in Ruckn!"
kummt va untn gaunz truckn.
"Hobts leicht an huckn?"
frogn de Kalmuckn
de unter da Bruckn.
"Mia wearn eich de Birn eidruckn,
eich bledn Kalmuckn!
Es kennts nix ois Gschichtl druckn!
Mia wearn glei ausruckn
zu eich auf de Bruckn,
es bledn Kalmuckn!"
Und die Moral von der Geschicht
Kalmukjanker stammen von den Kalmucken oder auch nicht!
LETZTE BITTE
Waun i amoi nimmer bin,
begrobts mi in an Fischteich drin!
Stumm wia a Fisch wia i sei'
und kana, kana red ma mehr wos drei'!
Waun i amoi nimmer bin,
versteckts mi in an Golfloch drin!
Vielleicht trifft mi da Schlog
aun mein letzten Tog!
Waun i amoi nimmer bin,
legts mi in tiafn Woid,
do is des gaunze Joahr sche koit,
do bleibt mei Bluat sche kühl -
an aungenehmes Gfühl!
Waun i amoi nimmer bin,
loßts mi in Kaump owetreibn,
loßts mi afoch bleibn
so wia i bin
im koitn Wosser drin!
Waun i amoi nimmer bin,
deckts mi afoch zua
und loßts ma mei Ruah!
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